
Was will man seinem Taufkind mitgeben, wie will man dessen Eltern bei der Begleitung fürs Erwachsenwerden unterstützen oder noch schwieriger was KANN man mitgeben?
Die Frage, die sich wohl immer am Beginn einer Patenschaft stellt. Was kann ich beitragen, dass aus dem Täufling ein glückliches, zufriedenes Kind wird, ein verantwortungsbewusster und liebevoller Erwachsener, der sich mit sich selbst und der Welt wohl fühlt? Der sich zurecht findet in einer schnelllebigen und oft oberflächlichen Gesellschaft.
Wie kann man ohne Einmischung, die Eltern bei ihrer Aufgabe unterstützen? Wie eine neutrale, aber Geborgenheit vermittelnde Vertrauensperson für die schwierigen Zeiten sein? Ohne hier das Wichtigste zu vergessen, gemeinsame Zeit zu verbringen, Spaß zu haben, das Leben zu genießen. Ein echter Rückhalt sein, immer dann wann er gebraucht wird und nicht dann wann man selbst glaubt, man müsste präsent sein. So was wie der klassische Fels in der Brandung, immer unauffällig da, aber dann stark, wenn Not am Manne ist.
Wie stelle ich mir das nun vor als Taufpatin - was ist meine persönliche To Do Liste - was sind meine Versprechen an mein Taufkind:
" Ich werde Dich in die Luft werfen, wenn Du gute Laune brauchst;
Dich kuscheln und im Arm wiegen, wenn Du Trost brauchst;
werde an und auf Deiner Seite sein, bei allem wo Du glaubst mich zu brauchen;
werde versuchen dir einen guten Rat zu geben, wenn Du danach fragst;
immer ein offenes Ohr für Dich haben und mir die Zeit nehmen dir zu zuhören;
Deine Neugierde für die Welt wecken;
ich werde versuchen meinen Teil dazu bei zu tragen, dass Du ein Mensch voller Lebensfreude wirst und bleibst;
Dich beschützen, aber auch ins kalte Wasser werfen, falls dies mal nötig sein sollte;
gemeinsam mit Dir Deine Träume war werden lassen und Zukunftspläne schmieden."
"Ich werde mit Dir zum Rutschen gehen, in den Zoo, zum Skifahren oder Snowboarden, eislaufen, Fußball spielen, auf den Ponyhof, werde mit Dir ins Kino gehen, ins Theater, in die Oper, auf den Spielplatz, Schwimmen, Wasserskifahren, Radfahren, im Wald herumstreunen auf der Suche nach Geheimnissen, auf einen Baum kraxeln, Motorrad fahren, Turmspringen, Trampolin springen, dir Geschichten zum Einschlafen vorlesen, später dann auch deine ersten Liebeskummertränen wegwischen, Parties feiern, hoffentlich ohne die peinliche alte Tante zu sein, mal gemeinsam ein Bier trinken oder zwei, Dich gegen Deine Eltern verteidigen, wenn Du mal schlecht in der Schule sein solltest oder sonst mal was Dummes angestellt hast.
Ich hoffe wir können die Liste gemeinsam fortsetzen und immer um jene Dinge erweitern, die Dir wichtig erscheinen und mir keine Angstperlen auf die Stirn treiben."
Ich will Dir die Welt zeigen und ein Teil Deiner Welt sein, in der Du bist, wer Du sein willst.
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